Am 14. Juni 2025 feierte der SK Brunsbüttel sein 100-jähriges Jubiläum. Ich hatte die Ehre, als Gast ein Simultan abhalten zu dürfen
Brunsbüttel ist eine kleine Hafenstadt im Kreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein und liegt an der Mündung des Nord-Ostsee-Kanals in die Elbe. Ohne Bahnhof ausgestattet musste ich Brunsbüttel von Hamburg über Itzehoe ansteuern und von dort aus mit einem Taxi. Die Anfahrt klappte problemlos, auch wenn hier und da Verwunderung aufkam, dass die Regionalbahn in meinem Fall pünktlich war.
Ich erinnere mich, dass es ein sehr warmer Tag mit Spitzenwerten um die 30 Grad war, so dass das Simultan mit 32 Gegnern sich alles andere als ein Spaziergang erweisen sollte. Wir starteten um 15 Uhr und mir war klar, dass es bei dieser Anzahl an Gegnern locker drei bis vier Stunden dauern würde. Ich würde gerne wissen, wie viele Schritte ich bei so einem Simultan absolviere, aber meine Smartwatch kommt mit den kleinen Trippelschritten irgendwie nicht klar und zählt so gut wie gar nichts. Vermutlich liegt es auch daran, dass ich kaum meine Arme dabei bewege und Figuren ziehen interessiert so eine Uhr auch nicht.
Die Temperaturen und meine Gegner machten mir ganz schön zu schaffen, denn ich stellte in gleich zwei Partien einfach so eine Figur ein! Zum Glück konnte ich mich in den weiteren Partien zusammenreißen, so dass es bei zwei Niederlagen blieb. Eine Figur weniger ist einfach zu viel und das holte ich nicht mehr auf. Ich gab noch vier Remis ab und gewann 26 Partien, wobei ich noch viel mehr halbe Punkte hätte abgeben müssen.
Im Bild sieht man rechts genau die zwei Gegner, gegen die ich verlor.
Nach fast vier Stunden war ich, obwohl ich mich aktuell als sehr fit bezeichnen würde, echt geschafft, insbesondere weil es so heiß war. Inzwischen hat sich herauskristallisiert, dass ziemlich genau 30 Gegner bei so einem Simultan ideal sind. Sonst kann es zu lange dauern. Ich erinnere mich an ein ähnliches Simultan im Jahr 2024 gegen 37 Gegner bei ähnlich hohen Temperaturen, wo ich hinterher nur noch Gespenster sah.
Nach dem Simultan hatte ich noch einige Bücher als Geschenke parat für die Gegner und eine Gegnerin, die gegen mich gepunktet hatten. Mit leerer Tasche ging es dann wieder nach Hamburg zurück. Ich bedanke mich auch auf diesem Weg für die Einladung und wünsche weitere 100 Jahre Schach in Brunsbüttel!