Am 28. Juni 2025 war ich zu Gast beim Schachklub Hämelerwald. Zuerst schaute ich jungen Talenten über die Schulter und übergab Urkunden an alle Teilnehmer, bevor ich ein Simultan gegen 22 Gegner absolvierte.

Die Anfahrt nach Hämelerwald gestaltete sich mit der deutschen Bahn, auch wenn das immer wieder für Verwunderung sorgt, wenn ich das sage, als völlig unproblematisch. Hämelerwald ist ein Ortsteil von Lehrte und mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut über einen eigenen Bahnhof erreichbar. Der SC Hämelerwald richtete am Vormittag ein Jugendturnier aus, an dem 15 Jungs und immerhin ein Mädchen teilnahmen. Als ich nach dem Turnier die Urkunden verteilte, freute ich mich, dass die erst 7-jährige Zofia den 2. Platz belegt hatte.

Nach einer Mittagspause, in der meine Spielstärke in zwei Blitzpartien getestet wurde, ging es gegen 13:45 mit dem Simultan los. Bei hochsommerlichen Temperaturen war klar, dass es auch dieses Mal, ähnlich wie beim Simultan in Brunsbüttel, wieder eine anstrengende Aufgabe wird. Die Veranstalter hatten für jeden Spieler ein Kärtchen mit der Spielstärke ausgedruckt, so dass ich einen guten Überblick hatte, gegen wen ich vielleicht meine „guten“ Eröffnungen spiele und gegen wen ich vielleicht etwas mehr riskieren kann mit Eröffnungen, die ich sonst eher selten spiele. Bei einem Simultan lasse ich mich auch gerne auf die Varianten der Gegner ein, so spiele ich z.B. die offenen Varianten gegen Sizilianisch, obwohl ich online inzwischen meine 2.Le2-Spezialvariante rauf und runter zocke.

Schnell wurde deutlich, dass die nominell stärksten Spieler auch den größten Widerstand leisten würden, aber auch am Ende der „Tischkette“ gab es den einen oder anderen mit geringer Wertungszahl, der deutlich unterbewertet war. Insbesondere an den zwei ersten Brettern hatte ich Probleme. Mein Remis gegen den sage und schreibe 89-jährigen Klaus-Peter Scheibe (DWZ 1852) habe ich anschließend für meinen YouTube-Kanal analysiert.

Böse unter die Räder geriet ich an Brett zwei gegen Karl-Heinz Dins (DWZ 1839). Eigentlich hatte ich einen soliden Minivorteil in einem Caro-Kann-Mittelspiel ohne Damen, übersah aber einen Einschlag im Zentrum, wonach mein Gegner gleich zwei Bauern gewann. Ich wehrte mich zwar noch lange, aber letztendlich musste ich hier die einzige Niederlage des Tages quittieren. Ansonsten ließ ich wenig anbrennen. Neben dem Remis an Brett eins ließ ich ein weiteres Remis gegen Florian Helbig (DWZ 1697) zu. Hier spielte ich von Beginn an sehr riskant mit einem offenen König und die Partie endete kurz vor dem Dauerschach.

Ich bedanke mich beim SC Hämelerwald für die Einladung und die Gastfreundlichkeit. Es war mir eine Freude.

Bericht auf der Webseite des SC Hämelerwald